Meine 7 Tipps, wie du den Ballast anderer los wirst
Manchmal tragen wir den emotionalen Ballast, Gedanken oder Ideen anderer mit uns herum und halten sie für unsere eigenen.
In diesem Artikel erfährst du,
+ wie ich meine eigenen von den Gefühlen, Gedanken, Ideen und Energien anderer unterscheide,
+ von meinen 7 Lieblingstipps, wie ich den Ballast anderer loswerde, wenn ich ihn doch einmal unbewusst übernommen habe
+ und natürlich, wie es mir (inzwischen recht gut) gelingt, gar nicht erst fremden Ballast einzuladen.
Ganz nach dem Motto: Mein Zirkus, meine Affen. - Dein Zirkus, deine Affen. ;-)
Auf dich und (d)ein Leben ohne fremden Ballast!
Meins oder deins? Wie erkenne ich, was zu anderen gehört?
Wenn ich Emotionen, Gedanken, Ideen oder Energien anderer übernommen habe, erkenne ich das inzwischen recht schnell. Früher ist mir das nicht leicht gefallen. Schon als Kind habe ich die Stimmungen aus meinem familiären oder schulischen Umfeld absorbiert und zu meinen eigenen gemacht. So manche unausgesprochene Emotion, so manch unausgetragener Streit, so manch unbeachteter körperlicher oder seelischer Schmerz fand bei mir ein zu Hause und wurde von mir stellvertretend ausgelebt.
Vielleicht kennst du das von dir selbst auch oder du hast möglicherweise von Kindern oder Haustieren gehört, die die Krankheiten ihrer Eltern oder Bezugspersonen austragen. Vielleicht kennst du Freunde, die die unausgesprochene Wut ihrer Eltern oder Geschwister ausagieren. Vielleicht ist es dir selbst schon so gegangen, dass du unerlösten seelischen Schmerz anderer in dir verankert hast und dies nun dein Leben mitgestaltet?
Ich empfinde es als sehr wertvoll, mich empathisch und mit ganzem Herzen auf mein Gegenüber einstellen zu können. Mit ihm fühlen zu können. Dadurch lerne ich ungemein viel. Und so wie es mir ein riesiges Geschenk ist, wenn jemand mir seine volle Präsenz und sein volles Mitgefühl zeigt, so hoffe ich, dass ich anderen mit meiner Empathie ein ähnliches Geschenk machen kann.
Unangenehm und für alle Beteiligten verwirrend wird es dann, wenn ich aus Versehen den Ballast meines Gegenübers mit heim nehme. Nicht nur, dass ich schwer daran trage. Ich nehme dem anderen damit auch die Möglichkeit, selbst mit seinen Wachstumsaufgaben fertig zu werden und an ihnen zu wachsen.
Wie erkenne ich also, was Meins und was Fremdes ist?
Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass jeder Mensch ganz eigene Erkennungsstrategien entwickelt. Deshalb lege ich in meinen Beratungen großen Wert darauf, dass wir gemeinsam, deine eigenen Erkennungszeichen finden und bestärken. Dennoch mögen meine eigenen Erfahrungen mit dir in Resonanz gehen und dir vielleicht einige Anstöße geben, in welcher Richtung du für dich forschen kannst?! :-)
Wenn ich fremde Energien, Emotionen, Muster, Gedanken oder Ideen ausagiere, erkenne ich das meist daran,
1 dass ich anders reagiere als ich es sonst tue,
2 dass ich mich fremdbestimmt fühle,
3 dass ich untypisch, überzogen, fremdartig handle oder fühle,
4 dass ich Krisen in Situationen erlebe, denen ich sonst locker gewachsen bin,
5 dass ich nervös, fahrig, nicht präsent, zerstreut bin,
6 dass ich aus dem Lot bin, sprich mein Oberkörper / Kopf vorgebeugt sind, ich der / dem anderen im wahrsten Sinne des
Wortes zugewandt bin,
7 dass ich auf die Frage: Ist dieses meins, was ich da mit mir herumtrage? ein inneres Nein verspüre.
8 dass ich bei dem Versuch, die Gefühle, Energien, Gedanken, Ideen einer anderen Person innerlich "durch mich
hindurchfließen" zu lassen, feststelle, dass sie in mir "hängen" bleiben.
Punkt 8 bedarf vielleicht einer Erläuterung:
Wenn ich mir unangenehme, unbekannte Gefühle, Gedanken, Energien etc. an mir feststelle, nehme ich mir Zeit für eine Fantasiereise. Dabei versuche ich, diese Gefühle durch mich hindurchfließen zu lassen. Fließen sie vor meinem inneren Auge einfach durch mich / meinen Körper / mein Energiefeld hindurch, ist für mich klar, dass es die Gefühle der / des anderen sind und mit mir nichts zu tun haben.
Bleiben sie in mir wie "hängen", weiß ich, dass etwas in mir mit den Gefühlen des anderen in Resonanz geht, sie teilt. So können die Emotionen meines Gegenübers z.B. eine meiner eigenen Ängste, meine Wut auf etwas, meine Trauer um etwas berühren. Wenn dies der Fall ist, kann ich entscheiden, ob ich mich dem stellen möchte, was in meinem Inneren zum Klingen gebracht wurde. Oft ist es dann heilsam, eine Angst, Wut, Trauer, ... liebevoll wahrzunehmen und sie zu befragen, was sie mir mitteilen möchte.
Mehr dazu findest du in meinen Artikeln "Wie du die Angst vor der Angst verlierst" oder "Warum Wut und Neid gute Berater für dich sind" (aus meinem zweiten Blog volle-praxis.com).
Wie wirst du den Ballast anderer wieder los?
Hier kommen meine sieben liebsten Tipps für dich, wie du fremden Ballast wieder los wirst:
1 Lasse Dinge, die dir andere berichten, durch dich durchfließen.
2 Gib im Geiste anderen "Ihres" zurück und nimm alle eigenen Anteile, die du im Alltag "irgendwo" oder bei irgendwem gelassen hast, ganz bewusst wieder zu dir. Mache dich selbst wieder vollständig, so dass Fremdes gar keinen Platz in deinem Energiefeld hat.
3 Wenn du selbst gerade nicht ganz präsent bist, bitte deine geistigen Helfer um Unterstützung. Vielleicht verspürst du Engel, Feen, Zauberer, Krafttiere an deiner Seite oder du bittest weise innere Anteile oder dein Unterbewusstes / Höheres Selbst um Hilfe. Lass' dich dann von deinem geistigen Helfer reinigen und bitte ihn, alles so zu ordnen, wie es für alle Beteiligten und das größere Ganze stimmig und im Einklang mit der Liebe und unserem jeweiligen Seelenplan ist.
4 Dusche oder stelle dir vor, wie du dich unter eine Energiedusche, eine Lichtdusche, einen Wasserfall stellst und alles Fremde abduschst.
5 Statt in den Widerstand gegen Fremdes zu gehen, hilft es sehr, dich dem Fremden in Liebe und Dankbarkeit für die Erfahrung, das es dir geschenkt hat, zuzuwenden. Oft fließt es dann einfach fort.
6 Manchmal hilft auch Humor, ein Lachen, ein inneres "Hopphopp, nun geh mal schön wieder dort hin, wo du hingehörst." ;-)
7 Vielleicht hast du Lust, dein Energiefeld oder deine Praxisräume, aber auch deine Wohnung oder deinen Garten auszuräuchern?
Wie verhinderst du, den Ballast anderer unbewusst zu übernehmen?
Folgende drei Aspekte helfen mir am besten. Schau mal, ob dich das anspricht:
1 Ich stimme mich sehr bewusst auf Begegnungen mit andern ein und nehme bewusst Abschied, wenn wir auseinander gehen. Mit der Abschiedsumarmung oder dem Händeschütteln habe ich ein gedankliches Mantra verbunden, das meinen Dank für die Begegnung beinhaltet und die Bitte, zum Vorteile aller und dem größeren Ganzen all meine Anteile wieder zu mir zu berufen und alle zum anderen gehörigen an ihn zurückzusenden, sollte sich etwas vermischt haben.
2 Ich übe mich immer noch darin, in meiner Körperhaltung ganz aufrecht und gerade zu bleiben. Mich also nicht dem anderen so stark zuzuwenden, dass ich selbst aus dem Lot gerate. Denn dann bin ich nicht mehr ganz bei mir, sondern mehr beim anderen und lade Fremdes geradezu ein, sich in mir einzunisten.
3 Es gibt ein paar energetisch übergriffige Menschen, die ihren Ballast sehr gern an andere abgeben, weil sie nicht wissen, wie sie mit ihm
fertig werden können. In solchen Fällen ziehe ich mir im Geiste eine Spiegelrüstung an, ganz in dem Bewusstsein, dass nur Licht und Liebe durch diese Rüstung in beide Richtungen
fließen kann. Aller "Ballast" des anderen, alle Wachstumsaufgaben und Emotionen meines Gegenübers werden von meiner Spiegelrüstung an denjenigen zurückgeworfen, von dem sie kommen. Er sieht sich
selbst in meiner Rüstung, wenn er denn kann und mag. ;-)
Diesen Tipp habe ich übrigens von meiner Kollegin Anne Weiß übernommen.
Bitte hab Geduld mit dir - Übung macht den Meister
So, das waren erst einmal meine Lieblingstipps für dich!
Zu guter Letzt möchte ich aber noch darauf hinweisen, dass der bewusste Umgang mit deinen eigenen Emotionen und dem Ballast anderer eine durchaus lebenfüllende Herausforderung sein kann. Gerade für Feinfühlige und Hochsensible bleibt es oftmals eine lebenslange Aufgabe, die vielen inneren und äußeren Eindrücke zu sortieren, auszuwerten und liebevoll anzunehmen oder an diejenigen zurückzugeben, zu denen sie gehören.
Viele von uns haben den bewussten Umgang mit unseren vielfältigen Eindrücken nicht von Kindesbeinen an gelernt und erschließen sich die Geheimnisse dieser wertvollen Arbeit erst im Erwachsenenalter.
Deshalb hab Geduld mit dir! Nimm es spielerisch und mit Humor! Befreie dich, wenn und wann du magst, aber setze dich nicht unter Druck. Und sei dir bewusst, dass du überhaupt nicht verpflichtet bist, dein Leben aufzuräumen und Fremdes abzugeben. Du darfst auch mit eigenem und fremdem Ballast weiterleben! Das macht dein Leben genauso spannend und nicht weniger wertvoll.
Ich habe mich im großen und ganzen fürs "Aufräumen" meines Innenlebens entschieden und Jahrzehnte gebraucht, um eine einigermaßen stabile Ballance von An- und Entspannung, von Innenschau und
Hinwendung zu finden und zu halten. Und ich fühle mich täglich überrascht von der Vielfalt des Lebens und den immer neuen Erfahrungen, die ich sammeln kann und darf. Das ist grandios! Aber
ich habe es nicht immer als grandios betrachten können. ;-)
Kurzum: Ich möchte dich ermutigen, es entspannt anzugehen.
Und ich bin gespannt zu lesen, welche Tipps aus diesem Artikel du annehmen konntest und welche eigenen Strategien für den Umgang mit Fremdenergien du selbst entwickelt hast.
Ich finde es wundervoll, wenn du deine Erfahrungen hier mit mir und anderen LeserInnen teilst. Denn so können wir voneinander lernen.
zart starke Grüße,
deine Inga
Vertiefendes: E-Book und Meditationen zum Download
Im Shop meines zweiten Blogs findest du ein E-Book und Meditationen zum Download, mit deren Hilfe es dir spielend leicht gelingt, fremden Ballast abzuwerfen.
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Simone Lienau (Montag, 20 Januar 2020 14:14)
Zitat aus dem Text: Vielleicht kennst du das von dir selbst auch oder du hast möglicherweise von Kindern oder Haustieren gehört, die die Krankheiten ihrer Eltern oder Bezugspersonen austragen.
Ich trage die Krankheiten der Menschen in meinem Umfeld aus, die ich liebe.
Wie kann ich mich davon lösen?
Und wie kann ich die manifestierten Symptome und Krankheiten die sich in mir verankert haben, loslassen?
Inga Dalhoff (Dienstag, 21 Januar 2020 17:34)
Liebe Simone,
puh, das sind keine so pauschal zu beantwortenden Fragen. :-)
Meiner Erfahrung nach sind Symptome, die sich bereits als Krankheiten im Körper manifestiert haben, auch am besten über den Körper zu heilen. Je nachdem welch ein Konstitutionstyp du bist und um welche Krankheiten es sich handelt empfehlen sich allopathische oder homöopathische Mittel, Körpertherapien oder auch die TCM. Selbstverständlich kann auch die Schulmedizin sehr hilfreich sein, nur ist sie für viele Hochsensible oft überdosiert. Da bittest du am besten den Arzt oder Heilpraktiker deines Vertrauens um Hilfe!
Was aus meiner Sicht gut in einer Beratung geklärt werden kann, ist der Mechanismus, deinen Liebsten Leid abzunehmen und dir selbst aufzuladen. Ich persönlich würde mit dir erforschen, warum du das tust (z.B. aus Angst, deine Liebsten zu verlieren oder weil du es ihnen einmal versprochen hast oder weil - und das ist ein wenig heikel - ein Anteil von dir vielleicht sogar einen Nutzen davon hat, dass du das Leid deiner Liebsten auf dich nimmst. Ja das gibt es, muss aber bei dir natürlich nicht so sein.)
Im zweiten Schritt wäre zu klären, wie du in eine für dich und alle Beteiligten zuträgliche Haltung finden kannst (also deine Liebsten voller Mitgefühl zu begleiten, ihnen aber ihr Schicksal und ihre Eigenverantwortung zu lassen).
Du merkst, die Antwort auf deine Frage ist komplex und am besten individuell zu beantworten. Wenn du magst, dann lass uns miteinander telefonieren. Ich biete ja kostenfreie 20-minütige Kennlerntelefonate an. Wenn du ein solches Telefonat in Anspruch nehmen möchtest, dann maile mir deine Terminwünsche einfach an willkommen@zart-stark.de.
Alles Liebe, deine Inga